...aus dem Unterricht

„I will survive “- AIDS Aufklärung mal anders!

Als der Schauspieler Michael Wanker die Bühne betritt ist es zunächst noch etwas unruhig. Plötzlich geht das Licht aus, er bittet uns die Augen zu schließen und erzählt mit ruhiger Stimme von dem Liebesakt zwischen einem jungen Mann und seiner Freundin. Doch dann wird es hell und er schreit: „Doch einer von den beiden hat Aids!“ Totenstille.

Martin Rehbein, der Protagonist; reist von Stadt zu Stadt, um Menschen von seiner Erkrankung zu berichten. Er ist ein sympathischer, sportlicher Typ, man würde nicht erwarten, dass gerade er todkrank ist. Aber das Aufräumen von Vorurteilen gegenüber dieser Krankheit ist nur ein Zweck dieses Stücks. Rehbein fängt an seine tragische Geschichte zu erzählen, beginnend mit seiner ersten großen Liebe und wie schön es war mit ihr zu schlafen und sie zu lieben. Doch dann, bei einer Routineuntersuchung bei der Blutspende die Schockdiagnose: HIV. Weinend, schreiend, wütend erzählt er wie er gelernt hat, damit zu leben, aber auch daran zu sterben.

Das Ganze wirkt so echt, dass man glatt vergisst, dass Martin Rehbaum nicht Michael Wanker ist und dieser, wie er uns in der späteren Fragerunde mitteilt, nicht mit dem HI-Virus infiziert ist. Fakt ist, dass nach dieser emotionsgeprägten Aufführung bei den Schülern die Botschaft deutlicher nicht werden kann: Es kann uns alle betreffen!

Am Dienstag, den 18. Februar 2020, haben die Schülerinnen und Schüler des Jahrgang 10 das Theaterstück „I will survive“ von Rauol Biltgen angesehen. Das Theaterstück richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab Klasse 10 mit Vorkenntnissen zu dem Thema Aids und HIV, welche im Themenbereich Immunbiologie unterrichtet werden. Es wird von der Michael-Stich-Stiftung im Rahmen des Projektes „Prävention und Aufklärung zu HIV und Aids an Hamburger Schulen “finanziert. Es handelt sich um eine „One Man Show“, die vom Schauspieler Michael Wanker gespielt wird. Dabei haben die Zehntklässler erfahren, was es bedeutet mit HIV infiziert zu sein und wie die emotionalen Zustände nach einer HIV-Diagnose aussehen.

Stimmen von Schülern:

Ella: „Während der Vorführung hat man Michael Wanker seine Rolle zu 100 Prozent abgekauft und konnte somit die Handlung einfach und gut nachvollziehen. Wir alle waren danach deutlich sichtbar „aufgeklärter“ und eventuell auch etwas schockiert. Es ist natürlich nichts Neues, dass eine Person mit einer schwerwiegenden Krankheit auch psychisch dadurch belastet ist, aber dass dies in solch einem Ausmaße stattfindet, war uns nicht bewusst.“

Amelie:“Die Intention, denke ich, ist bei jedem von uns klar und deutlich angekommen und jeder wird ab jetzt vielleicht einmal mehr darauf achten, was man wie sagt und wen man damit eventuell im gleichen Zuge verletzen könnte. Denn wenn man darüber nachdenkt ist die Intention des Stückes gerechtfertigt und wir alle sollten aufeinander mehr Rücksicht nehmen und uns das Leben gegenseitig nicht schwerer machen“

Felicitas, Charlotte, Amelie und Ella aus der Klasse 10b